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Adresta im Interview mit der Handelszeitung

28 Okt 2020

Im Interview mit der Handelszeitung sagt Leonie Flückiger, CTO von Adresta, wie sie mit Adresta das Vertrauen in der Schweizer Uhrenindustrie stärkt und die Digitalisierung vorantreibt. Das komplette Interview hören Sie auf dem Podcast - in diesem Blog haben wir einige interessante Punkte für Sie zusammengefasst.

Leonie Handelszeitung2

 

Podcast

Was macht Adresta und welche Probleme löst ihr in der Schweizer Uhrenindustrie?

Wir haben festgestellt, dass es in der Schweizer Uhrenindustrie ein grosses Vertrauensproblem gibt. Es gibt sehr viele Fälschungen, vor allem aus dem asiatischen Bereich - dieses Misstrauen spürt man insbesondere im Secondhand-Markt. Ist die Uhr echt? Wurde die Uhr gestohlen und wird sie jetzt schnell zu Geld gemacht? Was ist die Geschichte dieser Uhr?

Deshalb haben wir ein digitales Zertifikat entwickelt, welches durch die Blockchain digital verschlüsselt und geschützt vor Manipulation ist. Wir sind damit in der Lage, die Geschichte einer Uhr sicher festzuhalten und einen echten Mehrwert zu bieten für Uhrenbesitzer, Uhren-Fachhändler und Hersteller. Für die Lancierung ist die Schweiz der perfekte Ort: Es gibt ein Quasi-Monopol von Manufakturen für Luxusuhren und hier ist das Crypto-Valley zu Hause, genau wie die besten Universitäten. Darum hat auch Adresta ihr Zuhause in der Schweiz. Adresta verbindet die traditionelle Uhrenindustrie mit neusten Technologien.

Woher kommt der Name Adresta?

Sonne und Mond sind die ältesten Uhren, Adrestae ist ein Mond vom Jupiter. Adresta war eigentlich nur ein Tippfehler in einem Chat, doch der Name hat uns gleich gefallen und wir dachten, wir lassen ihn genau so stehen. 

War Corona schädlich für Adresta?
Viele Events fielen weg, die für uns wichtig gewesen wären - so zum Beispiel die Basel World. Zudem konnten wir keine Kunden mehr besuchen und unsere Lösung persönlich vorstellen. So hat uns COVID einen Stein in den Weg gelegt. Viele Händler hatten ihr Geschäft sogar geschlossen. Auch innerhalb unseres Teams fanden wir uns plötzlich in einer neuen Situation wieder: Das Team musste ins Home-Office, das hat zu Beginn die Kommunikation erschwert. Für diese neuen Probleme haben wir aber schnell gute Lösungen gefunden und wir konnten uns agil neu ausrichten. Im Home-Office haben wir Tagesmeetings (Daylies) eingeführt, damit jeder im Team weiss, wo wir gerade stehen. Dazu haben wir einen Team Speak Server eingerichtet, welcher ein gemeinsamer Austausch ermöglichte. Damit konnten wir uns gemeinsam austauschen, wie im Büro.

Wie COVID-19 uns gefordert hat, hat sie auch die ganze Uhrenindustrie gefordert. Die Uhrenindustrie war sehr analog unterwegs und musste durch COVID-19 offen werden für die Digitalisierung. Virtuelle Meetings wurden plötzlich normal und die Branche hat gemerkt, dass sie ihr Produkt auch digital weiterentwickeln und mit digitalen Angeboten ergänzen muss. Diese Offenheit gegenüber der Digitalisierung war wichtig und gut für uns, weil wir genau hier anknüpfen und mit unserem digitalen Produkt einen schnellen und spürbaren Fortschritt schaffen können. 

Lohnt es sich, Gründerin zu sein?
Es gibt nichts Kreativeres, als eine eigene Firma aufzubauen. Man teilt die Arbeit selber ein und trägt dabei viel Verantwortung. Man ist für ein ganzes Team verantwortlich, muss Löhne zahlen und Neuigkeiten kommunizieren rund um das Start-up. Das sind ganz verschiedene Bereiche, um die man sich kümmern muss.

Was ist der Schlüssel zum Erfolg für Startups?
Transparenz. Das beginnt beim offenen Austausch im Team, über den Zugang und Ablage von Dokumenten bis hin zum gemeinsamen Formulieren von Zielen. Es lohnt sich also, sich Zeit zu nehmen und eine Firmenkultur auszuarbeiten. Das Mindset muss bei allen stimmen – schliesslich sitzt man gemeinsam in diesem kleinen Boot und erlebt jede Welle viel intensiver als auf einem grossen Schiff. Für den Zusammenhalt und um das schnelle, gemeinsame Lernen zu fördern, organisieren wir regelmässig Events wie "Drink & Learn".

Drink & Learn?
Genau, gemeinsam unternehmen wir etwas ausserhalb des Büros, das ist sehr wichtig und wertvoll. Jemand aus dem Team präsentiert etwas, so lernen wir gemeinsam und tauschen uns aus. Das schafft Lernerfolge und fördert den Zusammenhalt. Wir haben beispielsweise auch unseren «Flying French Teacher», damit das ganze Team französisch lernt. Wir ziehen alle an einem Strang, darum gibt es das Wort "Chef" bei uns nicht.

Das Wort "Chef" gibt es bei euch nicht?
Ja, denn eine flache Hierarchie ist für uns wichtig - das verschafft uns die Geschwindigkeit, die wir brauchen. Die Meinung von jedem Teammitglied zählt und soll in unserem dynamischen Unternehmen eingebracht werden. Auch für die strategische Zielsetzung - unsere OKRs - wurden alle miteinbezogen. Es ist faszinierend, wie das ganze Team für die gleiche Vision kämpft und 120% Einsatz gibt. Sei es am Wochenende oder spät am Abend: Alle sind immer abrufbereit. Wir sind sozusagen eine kleine Startup-Familie.

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